KSI: Potentialstudie für die Kläranlage
Pfützthal, Wasser- und
Abwasserzweckverband Saalkreis
Förderkennzeichen: 03K12302
Laufzeit: 1.11.2019 – 31.12.2020
Beteiligte Partner: Projektträger Jülich – Forschungszentrum Jülich GmbH
(www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen), Infraplan Ingenieure GmbH
Förderer:
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
BMU
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages.
Die Verwertung von Klärschlämmen im Rahmen von landschaftsbaulicher Verwertung oder landwirtschaftlicher Ausbringung ist aufgrund von Neuregelungen durch die Düngemittelverordnung und die Klärschlammverordnung seit mehreren Jahren immer kostenintensiver geworden. Perspektivisch könnte sich der Kostendruck, durch den Rückzug aus der Kohleenergie und somit dem Wegfall einer potentiellen Klärschlammverwertungsindustrie, noch weiter erhöhen. Dementsprechend machen wir uns Gedanken, wie wir Möglichkeiten entwickeln können, gute Lösungen für uns und unsere Kunden zu finden. Hierbei ist es uns wichtig innovativ, ökologisch nachhaltig und ökonomisch sinnvoll zu handeln. Die Potentialstudie empfinden wir als gutes Instrument diese Kriterien zu erfüllen. Wir sind sehr froh, dass wir mit der Infraplan-Ingenieure GmbH eine Partnerschaft eingegangen sind, die uns bei der Umsetzung unterstütz hat.
Ziel und Inhalt des Projektes:
Die Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) legt im Punkt 2.6 & 2.13 die wesentlichen Anforderungen an eine Potentialstudie fest:
Die Ablaufqualität der Kläranlage darf sich durch Maßnahmen nicht verschlechtern.
Der jährliche EW-spezifische Strombedarf der Kläranlage soll auf 23 kWh/(EW*a) begrenzt werden.
Der energiebezogene Eigenbedarf der Anlage soll zu mindestens 70% aus selbsterzeugter regenerativer Energie gedeckt werden.
Die Kommunalrichtlinie 2.13.1ff gibt ebenso die innerhalb einer Potentialstudie zu untersuchenden Maßnahmen vor:
Klärschlammverwertung im Verbund
Belüftung
Motoren- und Pumptechnik
Vorklärung & Faulung
Verfahrenstechnik
Zunächst wurde eine Bestandsaufnahme des Prozessablaufs der Anlage Pfützthal durchgeführt, um anschließend Optimierungspotentiale durch einen Kennzahlenvergleich mit Idealwerten des Stands der Technik zu veranschaulichen und deren Wirtschaftlichkeit mit Hilfe eines Kosten-Nutzen-Faktors zu bewerten.
Abbildung 1 Luftbild - Kläranlage Pfützthal
Das Ergebnis der Studie verweist auf besonders effiziente Optimierungsmaßnahmen im Bereich der Belüftung und der Motoren- und Pumptechnik. Allerdings zeigt sich, dass die Energieeinsparungen in dem Bereich noch nicht ausreichen würden, um den Strombedarf unter die 23 kWh/(EW*a) abzusenken. Die Voraussetzung dafür und auch für das Ziel der 70%-igen Eigenbedarfsdeckung wird erst mit Hilfe der Faulung inklusive der energetischen Verwertung der Faulgase und der Klärschlammveredlung im Verbund realisiert werden können. Eine zusätzlich betrachte Photovoltaikmaßnahme hat einen positiven Einfluss auf die Zielvorgaben und auch einen günstigen Kosten-Nutzen-Faktor, und ist dementsprechend sinnvoll.
Zukünftig umzusetzende Maßnahmen, die in der Potentialstudie als notwendig beschrieben wurden, können somit durch weitere Fördermittel unterstützt werden.